Sonntag, 26. Juni 2011

Kiten in Bol

So endlich nach unendlich langem warten und Nichtstun ging es los. Zuerst wird man mit dem Schnellboot ca. 500 Meter auf das offene Meer gefahren. Vom Strand aus darf man als Beginner nicht starten das ist viel zu gefährlich weil der Platz sehr begrenzt ist. So dann auf dem wackligen Schnellboot kurze Anweisungen und ich habe den 9m2 Kite angeschnallt bekommen. Draussen hatte es ca. 25 Knoten (46 kmh) und ein Wellengang von 1,5 Meter. Zuerst habe ich versucht den Kite zu stabilisieren das heisst er muss in der Stellung 12 Uhr stehen bleiben. Danach versuchte ich mehrmals erfolglos das Board unter meine Füsse zu schnallen, zu diesem Zeitpunkt habe ich schon gefühlte 1 Liter Salzwasser geschluckt. Nach mehrmaligem abstürzen vom Kite habe ich es dann endlich geschafft das Board anzuschnallen und den kite ganz vorsichtig in den Wind zu stellen. Doch ohh Schreck! Der Kite bekommt so viel Power dass ich fast 20 Meter im Direktflug auf dem harten Wasser lande. Da hatte ich das erste mal bedenken zumal mein Helm auch noch abgeruzscht ist bei dieser Aktion.
Der Helm braucht man damit einem das Board nicht verletzten kann. Nach weiteren versuchen konnte ich dann zum ersten mal ca. 25 Meter kiten, bis mich eine Windböhe wieder aus dem Brett gerissen hat. Ich war dann froh dass das Rettungsboot mich rausgefischt hat. Die Profis an der Küste meinten zu den Konditionen die herrschten "No Way For Beginners" ich habe es zumindest versucht..

Morgen soll der Wind ein wenig gemässigter werden dann versuche ich es noch ein paar mal.




Auf dem Film sieht man den Lande und Startplatz wie klein der ist. Man muss da schon sehr gut sein um hier korrekt zu landen. Auch üben ein paar Beginner mit dem 2,5m2 Kite was ich zu beginn ebenfalls machen musste.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Kitesurfing und Windsurfing

Die ersten Lektionen im Windsurfing und Kitesurfing habe ich hinter mir. Das Windsurfen finde ich extrem schwierig. Bei Windstärken von 20 Knoten und einem Wellengang von fast einem halben Meter ist es schwer auf dem Brett stehen zu bleiben. Wenn dann der Wind noch richtig in das Segel bläst bekommt man sehr schnell fahrt und das wenden wird nochmals eine Stufe anspruchsvoller. Auch hat es sehr viele andere Wassersportler und der Platz ist begrenzt so kommt es auch öfters mal zur Kollision, ich habe zwei mal ein anderen Windsurfer abgeschossen. Man sieht den anderen Windsurfer fragend an und keiner von beiden ist fähig das Brett auf einen anderen Kurs als der Wind bläst zu bringen. So steuert man dann unweigerlich aufeinander zu bis zur Kollision :-)
Man könnte noch in das Wasser springen doch wer macht das schon freiwillig?

Am Abend habe ich ein Franzose getroffen der nur mit einem Rucksack unterwegs ist und immer im freien schläft. Er erzählt mir dass es eine schöne Bucht gibt unweit von Bol. Er hatte dort im Sand übernachtet, das einzige Problem jeweils sei, dass es Trillionen Mücken gibt und man denen ausgesetzt ist. Um sich zu schützen wickelt er sich einen dicken Schal um den Kopf und trägt die Sonnenbrille. Ich kann mir nicht vorstellen dass es angenehm ist so zu schlafen. Vom Aussehen her könnte er aus der Fremdenlegion kommen und ist ca. 45 Jahre alt. Auf die Frage wo er denn sein Gepäck hat sagt er mir dass es in dem Dorf ein verlassenen Schulhaus gibt in welchem er seine Sachen deponiert hat. Auch hat er schon ein paar mal dort drin auf einer alten Matratze geschlafen. Er sei nicht alleine im Schulhaus, im oberern Stock "wohnt" ein Mann der aus Zagreb kommt. In der einsamen abgelegen Bucht verfolge ich die Sonnenfinsternis vom 15.06.11
Auf der Insel Brac sieht man auch superschön die Milchstrasse.






Gestern hat mein 5 Tageskurs im kiten begonnen. Zuerst muss ich zugeben hatte ich ein wenig bedenken weil der Wind mit 23 Knoten doch für mein empfinden sehr stark war. Die Küste ist übersät mit Bäumen, Felsen, Sonnenschirmen und Personen. Doch sie versicherten mir dass das kein Problem sei. Beim ausfüllen meiner Personalien musste ich dann aber mit meiner Unterschrift doch noch dem kleingedruckten zustimmen und alles auf mich übernehmen falls es Schäden an Material und Personen gibt.
Soweit so gut und als erstes lernte ich am Strand mit dem 2,5 m2 Schirm richtig zu navigieren. Da ich Zuhause schon ein paar mal mit dem Kite von meinem Bruder geübt hatte, merkte der Guide schnell das ich das im Griff hatte. Heute machen wir dann weit aussen im Meer mit dem richtigen Kite einen sogenannten Bodydrag im Wasser. Das bedeutet dass man sich ohne Surfbrett über dass Wasser ziehen lässt. Ich hoffe mal schwer dass ich dabei nicht zuviel Salzwasser schlucken werden. Auf die Frage (Joke) ob ich ein Schnorchel bekommen kann musste er lachen.
Heute findet hier eine Kitemeisterschaft statt, bis jetzt bläst der Wind noch nicht so stark ich hoffe gegen Abend haben wir wieder 20 Knoten.

Gruss Marco

Samstag, 18. Juni 2011

Insel Brac

Nach 3 Tagen Split bin ich mit der Autofähre auf die Insel Brac gefahren.
Die Insel ist komplett mit Steinen übersät, in den letzten Jahrhunderten haben die Frauen die Steine zusammengetragen damit das karstige Land bewirtschaftet werden konnte.Überall hat es Steinkegel und die Feldwege sind links und rechts eingerahmt in "natürliche" Steinmauern. Die Wege sind sehr holprig und abermals wünschte ich mir ein 4x4 Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit.Ich warte nur noch darauf bis mein erster Reifen Platt ist. Bei der Erkundung vom westlichen Teil der Insel bin ich an ein weit abgelegenes Wohnhaus gestossen.
Die Familie mit Freunden zusammen bauen dort ein Ferienhaus welches sie danach an Touristen vermieten können. Die ersten Touristen kommen in 10 Tagen und es muss noch viel fertig gestellt werden rund um das Haus. Sie haben mich eingeladen für ein Bier um meine Wartezeit für das beste Licht zu verkürzen. Denn mein Ziel ist noch 200 Meter weiter Richtung Meer. Dort hat es ein Leuchtturm der bewohnt ist, die Nachbarn sagen mir dass der Eigentümer ein wenig eigenartig sei. Auch hat es ein Wachhund der aber lieb sei. Zum Glück haben die Nachbarn zuerst dort angerufen um ihm mitzuteilen dass ein Tourist gerne ein Foto machen möchte. Als ich dann beim Leuchtturm war begrüsste mich mit lautem Gebell der Hund, vom Eigentümer ist weit und breit nichts zu sehen. Doch auf einmal sah ich ein nackiger Mann aus dem Gebüsch hervor kriechen. Dort hinten war sehr wahrscheinlich das Feld- WC. Nach ein paar Wortwechsel erlaubte er mir 2-3 Fotos zu schiessen. Da ich noch 2Stunden warten musste auf den Sonnenuntergang erklärte ich ihm dass ich ausserhalb auf den klippen warten werde. Ein bisschen eigenartig bin ich mir dort schon vorgekommen und war froh beim Eindunkeln wieder weg zu sein.

Leuchtturm:


Am nächsten Tag habe ich eine sehr schöne Bucht gefunden und konnte mal so richtig faulenzen, baden, kochen usw..



Eine Schlange (Sand oder Kreuzotter) habe ich noch gesehen die ca 1 Meter lang war, Einheimische erzählen mir dass sie bis zu 2 Meter lang werden kann, doch vollkommen ungefährlich ist. Aber es gibt wie in Italien auch hier die Hornotter welche tödlich sein kann.



Weit weit in der Pampa hatte ich ein Schild gesehen zum übernachten. Ein älterer Mann wohnt dort alleine mit ein paar Schafen 1 Huhn und seiner Katze. Wasser und Strom hat er nicht (nur Solar-strom) und bessert mit seinem Angebot ein wenig seine Pension auf die nur 1000 Kuna im Monat beträgt (1000 Kuna = 164 SFR)
Er kann ziemlich gut Deutsch und ist denke ich ein wenig dem Alkohol verfallen.
Am Abend macht er mir eine Fleischplatte mit eigenem Käse, Fleisch und Oliven.
Es war schon dunkel da ist noch ein Paar vorbeigekommen die aus Bosnien kommen. Leider konnte ich dann dem Gespräch nicht gut teilnehmen aber der Bosnier hat mir das wichtigste jeweils übersetzt. Der Bosnier reist auch viel in der Welt rum und kitet wo es möglich ist. Ich erzählte ihm dass mein Bruder auch das Hobby hat und er letztes Jahr in Brasilien zum kiten war. Er kennt diese Ortschaft in Brasilien auch und möchte nächstes Jahr unbedingt hingehen.
Meine nächste Location wird das Dorf Bol sein, vielleicht treffe ich ihn dann an und er gibt mir eine kleine Lektion im kiten.
Am Morgen als ich aufgewacht bin um 08.00 machte der alte Mann mir ein Kaffe. Nach einer halben Stunde offeriert er mir einen selbstgebrannten Kirschschnaps mit Rosmarien 40% habe ich verstanden. Der Schnaps war gut doch ein wenig zu früh für mich und vom vorabend die 2 Liter Bier sind mir auch noch im Blut.
Jetzt bin ich in Bol und erkunde von hier aus die Umgebung. Auf dem  höchsten Berg (Vidova Gora) der adriatischen Küste war ich schon, man hat einen unglaublichen Ausblick über die Küste und angrenzende 
Inseln.

Der kleine Zipfel rechts ist der berühmteste Strand von Kroatien (golden horn)  Zlatni Rat



Green Lizard (grösste Echse in Kroatien) wird ca. 40 cm lang.


Die nächsten paar Tage wird die Kamera zur Seite gelegt. Ich habe ein Tageskurs im Windsurfen gebucht und gleich am nächsten Tag ein 5 Tageskurs im kiten. 






Montag, 13. Juni 2011

Split (Kroatien)

Nach 10 Stunden auf der Fähre bin ich jetzt in Split angekommen.


Das Fährschiff ist gewaltig gross. Es hat eine Bar, Casino, 2-3 Restaurants an Bord. In der Bar habe ich ein Paar getroffen aus der Schweiz und habe mit ihnen ein paar Guinness gezischt (Schweizer hatte ich bis jetzt komischerweise fast nie getroffen)
Da ich keine Kabine auf dem Schiff gebucht habe sondern nur ein mickriger Sitzplatz konnte ich nicht richtig schlafen. Die Klimaanlage ratterte die ganze Nacht durch und hat mich fast zu Eis erstarren lassen. Ich suchte mir Morgens um 02.00 ein besseres Plätzchen zum schlafen und bin auf zwei Bosnier getroffen die schon ein grosses Sofa besetzt haben. Nebenan hatte es noch ein kleineres das aber viel bequemer war als die starren Sitze welchen ich eigentlich gebucht hatte.
Die Bosnier haben mir angesehen dass ich friere und haben gesagt dass die Crew Wolldecken an Bord haben.
Mit der Wolldecke und nach einem Hände, Füsse Gespräch mit den Bosnier konnte ich dann endlich richtig schlafen.

Nun bin ich wieder mal :-) auf einen Campingplatz der etwas grösser ist als alle die ich in Italien gesehen hatte.
Es hat unheimlich viele Deutsche da :-)
Das gute an den vielen Deutschen ist, dass auch die Kroaten teilweise Deutsch reden. Da ich wieder eine neue SIM Karte brauchte (habe jetzt mittlerweile 10 Stück) war das von Vorteil mit der Deutschen Sprache beim aushandeln des Vertrags.
Meine Zeltnachbarn aus Belgien schenkten mir zusätzlich noch eine SIM Karte welche sie geschenkt bekommen hatten, als sie ein Auto gemietet haben. Jetzt habe ich dann alles um meine Fototour in Kroatien zu starten.
Achja Split ist die zweitgrösste Stadt in Kroatien und der Fahrstil der Kroaten ist ruppiger als der Italiener.
Heute bei der Stadtbesichtigung wäre ich verloren gewesen ohne Navi. In den Strassen rund um das Zentrum der Stadt herrscht ein Riesenchaos.
Dafür hatte ich einen feinen Z'mittag. Lasagne mit Seafoodfüllung ist mal was anderes und war wirklich ausgezeichnet.

Badestrand bei dem Dorf Brela

Gruss aus Split

Donnerstag, 9. Juni 2011

Siena und Umgebung

Die letzten paar Tage bin ich auf einem Campingplatz in Siena stationiert. Leider regnet es jetzt ziemlich heftig und alles ist nass. Ich kann nicht verstehen was die einen Leute so attraktiv finden die Ferien auf einem Campingplatz zu verbringen.
Da auch diese Umgebung zb.die Crete Senesi sehr viele Fotosujets hergibt fahre ich täglich in die Landschaft hinaus. Teilweise schlafe ich dann auch wieder im Auto um Morgens um 5 direkt an der Stelle zu sein wo ich mein Foto machen will.
Dies ist ziemlich anstrengend und eher mit Arbeit in Verbindung zu setzten als Ferien. Auch das auskundschaften nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, muss ich doch während dem fahren die Landschaft, Strasse und Verkehr im Auge behalten.



Im Hintergrund ist das Städchen Montalcino zu sehen. Bekannt ist es vor allem wegen seinem sehr guten Rotwein der Marke Brunello. Zum Mitagessen habe ich mir ein Glas aus dem 2004 genehmigt (9 Euro)
Der Wein erzielt regelmässig Höchstpreise für ältere Flaschen eines guten Jahrgangs.




Gestern Abend hatte ich ein nettes Gespräch mit einer Neuseeländerin die ebenfalls in Europa umherreist. Da mein nächstes Reiseziel noch nicht wirklich in Stein gemeisselt ist hat sie direkt Werbung für ihr Land gemacht.

Auch war ich nochmals in einem Thermalbad Wellnesskomplex um ein bisschen auszuspannen und nach 2 Tagen im Auto hausen auch mal wieder zu duschen.

Heute ist die Stadt Siena angesagt..
Vom Campingplatz aus geht ein Bus direkt in das Zentrum. Mit dem Auto darf man wie üblich nicht in das Zentrum fahren. Mit speziellen Kameras werden die Autonummern aufgenommen und falls man nicht im Index steht gibt es eine saftige Busse.
In der Stadt habe ich mich verlaufen und die Busstation nicht gefunden. Da es nur 4 Kilometer ist entschied ich heimzulaufen und dank GPS im Handy plus Navigation funktioniert das super. Schnell habe ich gemerkt dass es zu Fuss in den engen Strassen sehr gefährlich werden kann und suchte ich eine Busstation. Doch leichter gesagt als getan, mit durchfragen und Handzeichen habe ich dann eine Station gefunden. Ebenfalls wartet dort ein Student vom Süden Italiens der in Siena studiert auch auf einen Bus. Er hilft mir rauszufinden ob auch der Bus dort haltet welchen ich nehmen muss.

Panorama Siena (Palazzo Pubblico) aus 22 Einzebilder zusammengesetzt.



Das Ticket für die Fähre nach Split (Kroatien) ist gebucht. Morgen 11.06.2011 (20.30) legt das Schiff ab. Wie es aussieht ist das komplette Schiff ausgebucht ich konnte gerade noch ein günstiger Platz reservieren.

Kroatien ich komme..

Donnerstag, 2. Juni 2011

Italien Toskana, Cinque Terre

Ich bin jetzt schon seit 3 Wochen unterwegs in der Toskana und Cinque Terre.
Damit ihr auch wisst wo ich bin und was gerade passiert, stelle ich hier meine Eindrücke und Erlebnisse ein. Die Bilder dazu findest du auf meiner Website www.bild-design.ch
Viel Spass.

Was habe ich bis jetzt erlebt:

Start der Reise war der 10 Mai.
Damit ich nicht alles in einem schnarz durchfahren musste, legte ich im Maggiatal einen Stopp ein zum übernachten. Mein neuer Schlafsack hat sich dort bereits als gute Investition erwiesen. War es doch in der Nacht ziemlich kalt direkt neben der Maggia.

Am nächsten Tag dann weiter Richtung Süden mit einem Fotohalt im Dorf  Pontremoli. Das Essen war gut und bis jetzt das günstigste.

In der Cinque Terre sind 5 kleine Dörfer direkt an die Steilküste gebaut. Die meistbesuchten dabei sind Manarola und Vernazza. Die Strasse von La Spezia hinauf an die Küstenhänge kann locker mit unseren Passtrassen mithalten. Leider spielte das Wetter nicht so mit und der erhoffte Sonnenuntergang blieb aus.
Ich traf dort ein Fotograf aus San Francisco der Mitleid hatte wegen meiner Geschichte mit dem Visum für Amerika. Falls ich es doch noch schaffen sollte nach Amerika zu reisen soll ich doch bei ihm anklopfen, er möchte mir dann die vom Käfer befallenen Eichen zeigen welche es seiner Meinung nach in 20 Jahren nicht mehr gibt. Natürlich auch den Rest der Sehenswürdigkeiten und Landschaften rund um San Francisco.

Manarola


Nach dem schlafen im Auto (das muss ich ein paar mal über mich ergehen lassen) komme ich in der Stadt Portovenere an. Um das best mögliche Bild zu schiessen wandere ich auf einen steilen 400 Meter hohen Berg mit 24kg Fotoausrüstung auf dem Rücken bei 30° Celsius. Leider versperren mir die Bäume immer die Sicht auf die Stadt und somit war die Übung umsonst.

Portovenere



Weiter geht es Richtung Livorno ebenfalls am Meer gelegen.
Hier finde ich ein Campingplatz direkt am Meer gelegen. Mein Hauptziel ist die Bucht unterhalb Livorno wo sich ein Turm direkt am Meer befindet der super Aufnahmen garantiert.
Natürlich schaue ich jeden Abend vorbei um das beste Licht zu erhaschen. Die Italiener geniessen ebenfalls an diesem schönen Fleck die Abendsonne und verbringen das Wochenende am Meer.
Touristen hat es "noch" fast keine ich bin ziemlich alleine unterwegs hier.

Livorno

Natürlich liegt Pisa auch direkt nebenan und damit ich den schiefen Turm auch gesehen habe unternehme ich ein Tagesausflug dorthin.
Das Bild dazu erspare ich euch das kennt man zu genüge :-)
(ich habe natürlich trotzdem auch ein paar geschossen.)

Nächster Ort ist San Gimignano.
Auf dem Campingplatz treffe ich ein nettes paar aus Ostdeutschland wir verbringen bei einem Glas Wein den Abend und plaudern über Kameras Einstellungen usw.
San Gimignano hatte früher 27 Türme und 12000 Einwohner. Als die Pest ausbrach schrumpfte die Einwohnerzahl auf 4000. Weil das Geld fehlte und die Wirtschaft siechte wurden die meisten Türme abgebaut und die Steine an Florenz und umliegende Städte verkauft. Somit gibt es Heute "nur" noch ca. 14 Türme.
Diese Stadt hat bereits jetzt schon sehr viele Touristen. Ich möchte nicht wissen wie es in der Hauptsaison zu und her geht. Auch ist hier der Gelati-weltmeister zu hause der 2 mal gewonnen hat. Natürlich probiere ich seine köstliches Glace. Safran, Pistazie, Nuss sehr fein und mit 4 Euro nicht zu teuer im Vergleich zu Florenz wo mich ein Glaceverkäufer übers Ohr gehauen hat.

San Gimignano mit Vollmond

In einem kleinen Innenhof spielt ein Strassenmusikant klassische Musik.
Die grossen Steinmauern geben dem klang der Musik das gewisse etwas. Ich fühle mich in der Zeit zurückversetzt, es fehlen nur noch die original gekleideten Einwohner von damals.
Nach 1 Stunde zuhören kaufe ich ihm eine CD ab, er erzählt mir dass auch einige Stücke von ihm selbst komponiert sind.

Mit Umweg über San Miniato erreiche ich Florenz. Eigentlich wollte ich in San Miniato den Turm fotografieren wenn die Sonne aufgeht und die Landschaft noch im Nebel liegt. Leider ist der Turm eingerüstet und ich enttäuscht.


Florenz

Mitten in Florenz checke ich in ein Campingplatz ein der auch von den Backpacker rege benutzt wird.
Ich glaube es gibt in keiner Stadt ein Campingplatz der so zentral gelegen ist. Zu Fuss ist man in 15 Minuten inmitten der Altstadt.

Auf dem Palazzo Michaelangelo steigen die Touristen zu hunderten aus den Reisebussen um ein Foto auf Florenz zu schiessen. Ich treffe ein paar aus Mexico die auf den Flitterwochen sind, nach ein paar Worten fällt plötzlich meine Stativ mitsamt Kamera um.  Zum Glück ist nix grossartiges kaputt gegangen, dies ist jetzt schon das zweite mal wo die Kamera aus 1,5 Meter auf den Beton klatscht :-(
Ein Filterhalter ist verbogen und keiner der 3 Fotoläden in Florenz hat diesen auf Lager.
Am Abend versuche ich  mit Hammer und Zange den Alufilter wieder gerade zu klopfen was mir auch mehr oder weniger gelingt.

Auf dem Campingplatz hat es sehr viele Amerikaner die natürlich alle sehr jung sind und endlich mal mit 18 Jahren legal Alkohol trinken dürfen (was sie auch im Überfluss tun) Weisswein direkt aus der Flasche wie am Turnfest "Salute" die älteren Italiener schütteln nur den Kopf und gehen weiter.
Am Abend schaue ich mit einem Chilen irgendein Fussballmatch in einer Bar. Der Chilen Pablo regt sich auf dass die Übertragung von 4 Spielen gleichzeitig stattfindet und er somit sein Spiel nur teilweise mitbekommt.
Auf dem Palazzo Michaelangelo ist am Abend immer viel los wir sitzten auf der grossen Treppe und trinken Bier mit 2 Kolumbierinnen 2 Amerikanerinnen und 2 Italienerinnen der Chilen und ich.
Die Kolumbianerinnen mit ihrem Temperament unterhalten alle besonders nach ein paar Bier. Zum Schluss sind sie aber doch Müde und schlafen fast ein :-)

Tagsüber besuche ich allerlei Sehenswürdigkeiten. Die langen Schlangen zum anstehen tu ich mir nicht an und reserviere tagsdrauf ein Ticket. Zeit zum anstehen 2 Stunden. In der Hauptsaison kann es 5 Stunden werden!
Die besten Gebäude und Museen sind folgende:
Uffizi mit weltbekannten Gemälden.
Die Kirche Santa Croce. Hier sind die Gräber von Michaelangelo, Galileo uvm.
Der Dom mit fast 500 Treppenstufen. Das Bauwerk ist gigantisch und muss man erklommen haben.
Galleria dell’Accademia Hier findet man die Statue David, geschaffen von Michaleangelo. auch hier ist anstehen angesagt und 2 Stunden sind mir zuviel nur um die Statue zu sehen.

In Florenz verkauft mir ein Gelatimensch ein Glace für 10 Euro. Das war definitiv das grösste Glace das ich jemals gegessen habe. Hätte ich gewusst dass es 10 Euro kostet naja..

Florenz


Nach 4 Tage habe ich dann genug von Kirchen Museen usw.

Weiterreise nach Val D'Orcia

Das Tal war der Hauptgrund in die Toskana zu fahren. Mit meinen Bildern von dort bin ich noch nicht zufrieden und werde Morgen nochmals hingehen um meine gewünschten Bilder zu erhalten.

Per Zufall bin ich auf einen Bauernhof Il Casale gestossen der von einer Schweizer Familie geführt wird. Es ist auch möglich sein Zelt aufzustellen was mir natürlich nicht zweimal gesagt werden muss.
Studenten können auf diesem Hof für Kost und Logie arbeiten. Es sind 2 Kanadierinnen eine Amerikanerin und ein Brasilianer dort. Die beiden Kanadierinnen sind zuständig für die Schafherde denn diese wollen jeden Morgen und Abend für 2 Stunden auf die Weide. Während dem Frühstück was im Preis inbegriffen ist hat man tolle Aussicht über das Tal und man kann die beiden Mädels beobachten wie sie kämpfen damit die Schafe dort hingehen wo sie sollten :-)
Der Brasilianer ist in der Küche tätig und zaubert mit hofeigenen Lebensmittel köstliche Mittagessen und Abendessen zu. Man ist von dort in nur 10 Minuten in Pienza was tägliche Ausflüge erleichtert wenn man nicht noch x Kilometer fahren muss. Vor allem als Fotograf wenn man wie ich frühmorgens um 4.30 aufstehen muss damit man den Sonnenaufgang fotografieren kann.
Ein junges Paar aus Holland ist mit dem sehr grossen Hund vom Bauernhof nach Pienza gewandert. Als es wieder zurück ging wollte der Hund partout nicht mitkommen. Da keine Leine vorhanden war versuchten sie mit einer Schnur und dem Halsband der Fotokamera eine Leine zu basteln. Dies ging schief und somit mussten sie ein paar Stunden warten bis sie abgeholt wurden von der Bauernfamilie.

Da meine Haare langsam aber sicher zu lang wurden bin ich in Montepulciano zu einer Coiffeuse. Der Holländer welcher ursprünglich aus Afghanistan kommt kam mit denn er wollte ein Bike mieten. Leider gab es dort keine Bikes und der arme Kerl wartete 2 Stunden bei meinen Auto auf mich, eher er sich entschloss zu laufen. Unterwegs nahm ihn ein Einheimischer mit der zufällig Bikes vermietet allerdings in Pienza. Glück im Unglück muss man haben.
Falls ich Lust haben sollte kann ich für Kost und Logie eine Woche auf dem Bauernhof sein. Meine Arbeit sei dann das reparieren von Fenstern Türen Möbel usw.
Mal sehen..
 Val D'Orcia

Nach 5 Tagen auf dem Bauernhof mit 20 Pfauen die dich Morgens wecken reise ich weiter Richtung Süden zu den Tuffsteinstädten Pitigliano, Sorana, Sovana und Saturnia

Der erste Tag in Sorana beginnt gleich mit einer super Überaschung.
Auf der Suche nach einem guten Platz für ein Foto der Stadt bin ich an einem Schützenfest gelandet das abseits in einem alten Steinbruch stattfand. Die Leute schauten zuerst ein wenig komisch was denn der Tourist da zu suchen hat. Die Festwirtin und Besitzerin des alten Steinbruchs hat mir aber angesehen dass ich hungrig und durstig war und offerierte mir ein Bier und Lachssandwich. Beim zusammensitzen und plaudern in Italienisch und Englisch fragte mich Alice (die Festwirtin) wo ich denn schlafe. Wie so üblich habe ich bis spät in die Nacht noch gar keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden oder gesucht, da hat Alice die Idee ich könne doch in ihrem Ferienhaus bzw. Felshöhle übernachten.
Man muss wissen dass dieses Gebiet praktisch vollkommen aus Tuffstein besteht. Der Stein ist sehr weich und optimal zum bearbeiten. So hat sich Alice ein kleines Paradies erschaffen mit bester Aussicht über das Dorf Sorano.

Ausblick von meinem Sitzplatz
 Sorano
Das Felsenwohnhaus hat alles was man braucht Küche, Bad Sitzplatz.
Sie gab mir ein Schlüssel für das Haupttor damit ich unabhängig ein und ausgehen konnte.
Das einzigste was ich machen musste war am Abend den Pflanzen Wasser geben. Da das Gebiet sehr gross ist braucht man dafür locker eine Stunde.
Unglücklicherweise passierten mir zwei Missgeschicke.
Um an das Felsenhaus zu gelangen muss man zuerst das grosse Eisentor mit dem Schlüssel öffnen, dann fährt man ca. 200 Meter in den Steinbruch rein und muss wieder ein Gatter öffnen. Danach fährt man über die erste Weide ca. 500 Meter zum nächsten Tor. Eines Abends (ich war insgesamt 3 Tage dort oben) sind mir beim letzten Tor die Pferde ausgebüxt. Es war schon dunkel und beim durchfahren bemerkte ich nicht dass die Pferde gleich nebenan versteckt im dunkeln standen. So was machen? es sind 6 Pferde 1 Esel 2 Schafe und ein Wildschwein ausgebrochen. Nicht lange rumgestanden und Alice angerufen abends 22.00!
Da Alice noch viel schlechter Englisch kann als ich :-) verstand sie überhaupt nichts. Ich sagte ihr sie solle doch vorbeikommen damit wir das anschauen können. Ich wusste nicht wie weit die Pferde laufen konnten oder ob es nochmals ein Zaun gibt. Zusammen sind wir dann mit ihrem Auto die Pferde suchen. Alice war schon ein bisschen angeheitert und ruft "thats Adventure" Sie fährt und ich halte nebenan den Brotsack aus dem Fenster doch nur der Esel folgt uns.
Nach einer Stunde gaben wir auf, die Pferde konnten nicht weiter fliehen das einzige was sie machen könnten  ist der Schützenstand demolieren. Am Morgen danach konnte ich die komplette Herde wieder einfangen.
Das zweite Missgeschick:
Bei dem Wassergeben hatte ich den Wasserhahn nicht richtig zugedreht und somit ist für 3 Stunden immer Wasser ausgelaufen. Es hat ca. 5 Wasserhähne die Schläuche sind fast 100 Meter lang und jeder verschliesst anders.

Am letzten Tag vor der Abreise musste ich für Alice noch Fleisch vakumieren. Sie hat einen neue Maschine gekauft ist aber an der Betriebsanleitung gescheitert, zusammen konnten wir das Ding zum laufen bringen.

Falls ich wieder mal dort unten sein werde steht mir das Höhlenhaus zur Verfügung :-)

Vielen Dank Alice für die tolle Unterkunft.

In Saturnia gibt es heisse Quellen welche aus dem längst erloschenen M.Amiato gespiessen werden.
Das Wasser hat einen hohen Schwefelgehalt, die gante Gegend riecht ein wenig nach faulen Eiern.
Es ist sehr gesund in dieses Quellen zu Baden das sehr viele Leute anzieht.
Es gibt ein Thermalbad und direkt darunter ein Wasserfall welcher frei zugänglich ist.


Direkt oberhalb des Wasserfalls mit seinen von Mineralien erzeugten Treppenstufen schlängelt sich der Bach mit einer recht starken Ströhmung durch das Schilf. Es ist herrlich im Wasser zu sitzen das mit 37.5 Grad aus der Quelle schiesst.
Pro Sekunde strömt 800 Liter aus dem Fels.

Meine neue Unterkunft ist ausserhalb von Pitigliano. Bei einem älteren Paar die mit Touristen ein wenig das Gehalt aufbessern. Ich muss jedesmal extrem aufpassen denn es gibt ca. 25 Katzen davon
10 ganz junge vielleicht 2 Wochen alt. Die gesammte Meute sitzt immer auf der Zugangstrasse zu meinem Zelt.
Das Wetter wird jetzt zusehens schlechter und mein Zelt ist nicht dicht.
Da ich 2 Zelte dabei habe wird es langsam Zeit dass bessere jeweils aufzustellen.
Das lustige ist mein günstiges Zelt ist in 5 sec. aufgebaut.
Das zusammenpacken bereitete mir zu Beginn richtig Kopfschmerzen.
Das erste mal benötigte ich sicher 1 Stunde bis ich wusste wie es funktioniert.
Jetzt geht es sehr schnell.. keine 2 Minuten.