Mittwoch, 26. Oktober 2011

Canyonlands Nationalpark

Canyonlands Nationalpark
Im letzten Blog habe ich geschrieben dass ich „The Maze“ auch noch machen möchte. Nach einer sehr langen und extrem holpriger Fahrt habe ich mich anders entschieden und werde diese Tortur für Wagen und Person nicht auf mich nehmen.
Aber der Reihe nach:
Auf der Fahrt zum Nationalpark legte ich in Green River (das ist eine etwas grösseres Dorf als Escalante) ein Stopp ein. Da konnte ich endlich mal wieder Früchte einkaufen und meine Kleider waschen, die hatten es dringend nötig. Danach noch schnell mein letzter Blog veröffentlicht und am selben Tag direkt weitergefahren in den Nationalpark. Seit Ewigkeiten, mindestens 4 Wochen bin ich mal wieder auf einer Autobahn gefahren. Ach wie schön wenn die Meilen an dir vorbeiziehen im Gegensatz zu den Dirtroads. Auf dem Weg dorthin liegt noch der kleine Dead Horse Park der auch eine super Einsicht auf den Colorado Fluss bietet. Ich kam aber schon spät am Abend an und wollte nicht noch 10 Dollar Eintritt zahlen zum nur schauen wo der beste Fotospot liegt. Ich statte dem Park dann auf dem Rückweg noch ein Besuch ab. Die Campgrounds um den Canyonlands Park waren alle „Full“ ausserhalb der Grenze vom Park kann man auch campieren und erst noch gratis, doch auch diese Plätze sind alle besetzt. Bob aus Aspen in Colorado erlaubte mir mein Auto auch auf seinem Platz abzustellen. Bob ist alleine unterwegs und hat seine Familie zuhause gelassen. Er ist Vermögensberater und hat mir gleich mal Tipp’s gegeben was ich mit meinen faulen US Aktien machen sollte. Nach je einer Flasche Rot und Weisswein die wir zusammen gekippt haben und den grandiosen Sonnenuntergang geschaut haben gingen wir spät in der Nacht schlafen. Spät heisst bei mir 22.00 weil sonst liege ich meistens schon um 20.30 im Bett. Es ist extrem früh dunkel und die Campingplätze wirken um diese Zeit wie ausgestorben.
Warum ich genug habe von langen staubigen Dirtroads?
Gleich nach dem Eintritt in den Park erkundigte ich mich für freie Permits entlang der White Rim Road. Es hat gerade noch frei Campingspots  die ich für 3 Tage gebucht habe. Leider sind die ganz guten Plätze entlang der Strasse schon vergeben, zB. auf dem White Crack Platz gibt es nur ein einziger Campspot der die beste Aussicht bietet. Was gibt es schöneres als ganz alleine ohne störende Nachbarn an diesem Ort zu verbringen? Leider war mein Platz nicht so fotogen aber auch nicht schlecht. Die Dirtroad entlang dem Rim ist 152Km lang, meine Höchstgeschwindigkeit war vielleicht wenn es gut kommt 25 km/h für gerade mal 300 Meter! Ich brauchte 3 Tage um die Strecke zu bewältigen. Mein Nacken und Rücken schmerzt ein wenig von den grossen Steinen die überall im Weg lagen. Die Starrachse von meinem Dodge ist auch nicht gerade geeignet für diese Pisten. Das ist der Grund warum ich nicht mehr so lange und steinige Wege mehr fahren will.
Aber es hat sich gelohnt, ein zweites mal würde ich es aber nicht mehr machen. Ich musste meine Konzentration immer voll auf den Weg fixieren, weil sonst so knapp an der Kante zum Canyon des Colorado River es nicht gut heraus gekommen wäre.

Krasse fahrt 300 Meter runter auf die Kante
weil mein Dodge so hoch ist sehe ich erst kurz bevor es runtergeht wo eigentlich die Strasse weitergeht
 Steiler aufstieg

Bild von meinem Dodge entlang der Kante:
(da stand auch mein Stativ in der Nacht)

 Musselman Arch


Die erst Nacht versuchte ich mich nochmals an der Milchstrasse. Das Stativ stellte ich 1 Meter von der Kante entfernt auf. 100 Meter weiter Weg machte ich es mir gemütlich und warm im Schlafsack auf meinem Liegestuhl. Schon halb eingeschlafen merkte ich auf einmal dass der Wind recht zügig um meine Ohren pfeift. Sofort ist mir mein Stativ in den Sinn gekommen das sehr, sehr exponiert steht. Ich zügelte dann mein Liegestuhl direkt neben das Stativ um es notfalls festhalten zu können. Die Vorderkante von meinem Liegestuhl war dann nur noch einen halben Meter von der Kante entfernt. Richtig einschlafen konnte ich dann nicht mehr und habe die Übung kurz nach 23.00 abgebrochen.
Auf dem nächsten Übernachtungsplatz habe ich die ganze Nacht Aufnahmen gemacht und dabei fast nie geschlafen. Gestartet hat meine Kamera um 7 am Abend und gestoppt habe ich am nächsten Tag um 8 Uhr morgens. Alle 30 Sekunden hat meine Kamera eine Aufnahme gemacht und die Belichtungszeit war exakt auch 30 Sekunden. Somit kann man fliessend  die Bilder zusammensetzten ohne Unterbruch. Der schwierige Part daran war dass es beim eindunkeln viel kürzere Belichtungszeiten braucht  und man von Hand eingreifen muss dass alles wieder stimmt.
In der Nacht musste ich ein paar mal den Akku wechseln sowie die Speicherkarte. Ich hatte also die ganze Zeit über immer etwas zu tun.

Falls jemand interessiert ist diesen Weg mit dem Mountainbike zu machen, kann ich nur dazu empfehlen es nicht im Sommer zu unternehmen. Anfangs Winter oder Frühling ist genau die richtige Zeit dafür da es nicht so heiss ist. Es hatte recht viele Biker auf dem Weg die mir entgegengekommen sind. Der Weg ist unter den Bikern sehr beliebt weil er eine grandiose Aussicht bietet und praktisch immer flach verläuft. Das lustige ist jeweils dass alle schmunzeln wenn sie meine New York Schilder am Auto sehen. Viele fragen ob ich wirklich den ganzen Weg bis in den Südwesten gefahren bin.

False Kiva:

Dieser Ort ist nicht in der Karte von dem Nationalpark gelistet damit man die „normalen“ Touristen davon abhalten kann diesen Ort auch noch zu verschandeln wie zB. Die Aztec Butte. Das ist ganz gut so weil der Weg runter zu der Alcove wo die Ruine liegt sowieso nicht geeignet ist für die meisten Leute. Kurz vor dem Sonnenuntergang sind noch zwei Personen gekommen denen ich ein bisschen helfen musste beim Rückweg. Sie sind eine halbe Stunde vor mir schon zurückgelaufen weil sie befürchtet hatten den Weg im Dunkeln nicht mehr zu finden. Als ich sie dann eingeholt hatte ca. in der Mitte des Weges wussten sie schon nicht mehr wo der Weg liegt. Es hatte eine steile Passage bei der man ein bisschen klettern musste und sie nicht wussten wie man das Hindernis am besten umgehen kann. Ich kletterte dann vor und lotste die beiden durch die Felsen. Als Dank für die Hilfe schenkte mir Al und Sue ein paar Handwärmer die ich jetzt gut gebrauchen kann weil das Wetter dabei ist extrem in den Winter zu wechseln.

Am Tag darauf musste ich mal ein bisschen schlafen weil ich extrem Müde war von der Fahrerei und dem Nachtshooting. Zwischendurch besuchte ich den Dead Horse Park der ebenfalls eine super Einsicht in den Canyon bietet. Der Name Dead Horse kommt von einer Legende, dass die Cowboys Pferde auf das schmale Plateau getrieben hatten um sich ein paar Exemplare rauszusuchen. Die restlichen liessen sie einfach ohne Wasser dort oben und alle mussten verdursten. Ich denke übrigens dass das keine Legende ist sondern Wahrheit und man aus dieser Gräueltat eine Legende gemacht hat damit man ein bisschen besser dasteht.
Dead Horse Point

 Canyonlands:

Mesa Arch


Green River Outlook


Jetzt bin ich in Moab das ist eine etwas grösseres Dorf wo man fast alles kaufen kann was man so braucht. Wieder einmal muss ich diverse Sachen um mein Camper in Schuss zu halten kaufen. Ich brauchte Schnäpper für die Schubladen und Türen, Kleber um die Spalten zu dichten, ein Deckel für den Wasseranschluss der rinnt.
Bei Dennys, das Restaurant welches mir so gefallen hat in Page bin ich enttäuscht dass es hier kein Wifi hat. Muss ich halt wieder bei MC- Donalds vorbeigehen die haben Wifi.
Ich habe mir jetzt 6 Wochen lang Wolken gewünscht, jetzt sind sie da und genau für den Mesa Arch der im Canyonlands Park ist brauche ich keine. Auf jedenfall werden die Fotos jetzt gleich wieder interessanter mit Wolken.

2 Kommentare:

  1. Dead Horse Point is wirklich ein schoenes Photo!

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  2. Ja ist eines meiner besten Fotos bis jetzt. Den Wolken sei Dank :-)

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